Factoring Gebühren im Überblick – was Unternehmer wissen müssen

Die wahren Kosten von Factoring: Was Unternehmer wirklich beachten müssen

Viele Unternehmer fragen sich: „Lohnt sich Factoring überhaupt – und was kostet es mich?“
Die klare Antwort: Ja, Factoring ist mit Gebühren verbunden. Doch diese Kosten sind oft deutlich geringer als die Risiken, die entstehen, wenn Kunden verspätet zahlen oder Aufträge gar nicht erst angenommen werden können.

In diesem Beitrag erfährst du, welche Kosten beim Factoring anfallen, wovon sie abhängen und warum sich Factoring für viele Unternehmen trotz Gebühren lohnt.

Welche Kosten entstehen beim Factoring?

In der Regel gibt es drei Kostenblöcke:

1. Factoring-Gebühr (Servicegebühr)
Sie deckt die Leistungen des Factors ab – etwa Risikoübernahme (Delkredere), Debitorenmanagement, Buchhaltung und Mahnwesen.
Üblich sind zwischen 0,5 % und 3,6 % des Rechnungsbetrags, abhängig von Branche, Rechnungsvolumen und Bonität deiner Kunden.

2. Zinskosten (Finanzierungskosten)
Da der Factor dir dein Geld sofort auszahlt und selbst in Vorleistung geht, fallen Zinskosten an. Diese sind vergleichbar mit Überbrückungskosten, oft aber günstiger als klassische Bankzinsen.

3. Zusatzgebühren (optional)
Einige Anbieter berechnen Einrichtungsgebühren oder Kosten für Sonderleistungen (z. B. beim Einzelfactoring). Seriöse Anbieter gestalten diese Kosten transparent und nachvollziehbar.

Wovon hängen die Kosten ab?

Die Höhe der Gebühren richtet sich nach:

  • Rechnungsvolumen: Mehr Umsatz über Factoring = meist geringerer Prozentsatz.
  • Bonität der Kunden: Je zuverlässiger deine Kunden zahlen, desto niedriger das Risiko und damit die Kosten.
  • Branche: In Bereichen mit langen Zahlungszielen (Bau, Gesundheit, Transport) sind die Gebühren oft höher.
  • Factoring-Art: Full-Service-Factoring ist teurer als Inhouse- oder stilles Factoring, da mehr Aufgaben übernommen werden.

Praxisbeispiel: Kosten und Nutzen im Verhältnis

Ein Handwerksbetrieb stellt eine Rechnung über 50.000 €.

  • Factoring-Gebühr: 1,8 % = 900 €
  • Zinskosten: ca. 200 € (abhängig von Laufzeit und Konditionen)
  • Gesamtkosten: 1.100 €

👉 Der Nutzen: Der Betrieb erhält sofort rund 45.000 € Liquidität, kann Material einkaufen, neue Aufträge annehmen und spart Zeit beim Mahnwesen. Der Gewinn durch schnelleres Handeln übersteigt die Kosten deutlich.

Häufige Missverständnisse

  • „Factoring ist zu teuer.“
    Im Vergleich zu gebundenem Kapital und verspäteten Zahlungen ist Factoring meist günstiger. Lange Zahlungsziele können Wachstum massiv bremsen.
  • „Ich verliere Geld an den Factor.“
    In Wahrheit gewinnst du Flexibilität: Du kannst Aufträge vorfinanzieren, Lieferantenrabatte nutzen und deine Bonität verbessern.
  • „Kunden sehen das negativ.“
    Heute ist Factoring etabliert – viele große Unternehmen nutzen es. Geschäftskunden kennen und akzeptieren es als gängiges Finanzierungsmodell.

Fazit

Die Kosten von Factoring sind transparent und kalkulierbar – in der Regel zwischen 0,5 % und 3,6 % des Rechnungsbetrags.
Dafür erhältst du sofortige Liquidität, Schutz vor Zahlungsausfällen und mehr Planungssicherheit.

Factoring ist weniger eine Ausgabe, sondern vielmehr eine Investition in Stabilität und Wachstum.

👉 Mein Tipp: Vergleiche die Gebühren immer mit dem Mehrwert – meist zeigt sich, dass Factoring günstiger ist, als auf Zahlungen zu warten oder Aufträge nicht realisieren zu können.